Das treibende Tempo hat die Post-Punk-Gitarrenband aus Münster sich bewahrt, auch die bildhaften Texte sind geblieben. Was im Gegensatz zur ersten Platte jedoch Einzug gefunden hat bzw deutlich weiter getrieben wird, ist das Kantige und Schroffe. Es zieht und zerrt und eiert an allen Ecken und Enden, treibt aber immer unbeirrt: nach vorne. Gut tut dem Bandsound die Percussion, die Rhythmik ist wichtiger geworden und auch besser. Detailreich und spannend! Außerdem ist der 80er-Einschlag sehr viel präsenter als noch zuvor: im Sound, den Geräuschen, den (Chorus-)Effekten auf Gitarre und Bass und in dem eigenwilligen Gitarrenspiel. Die Band ballert immer noch nicht mit Powerakkorden um sich, sondern erzeugt mit hypnotisch-repetitiven, einzelnen Tönen und Tonfolgen Spannungen wie etwa frühe Siouxsie & the Banshees. So was spielt in Deutschland kein Mensch, und ich wette, dass Messer damit Vorreiter werden für einen großen Wave- & Gothic-Wiederbelebungstrend, denn es werden nur die guten Elemente verwendet: treibender, knarziger Baß, Hall- und Choruseffekte, kantige Texte, mit denen man sich beschäftigen kann und in denen man Zitate findet (?warmes, trübes Wasser?!) und so präsentiert die Band hier best of both worlds: Bekanntes für die Ü30 - Ü40 Fraktion (?Ah! Wire! Malaria! Joy Division! Abwärts! DAF! Neubauten!? usw. usf.) und spannungsreiche Musik für jüngere Hörer, die so einen Stil möglicherweise überhaupt noch nicht kennen. Bemerkenswert gut, weil überraschend!
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